Wann sind Trinkgelder steuerfrei?

Kolumne in der Badener Zeitung Woche 14/2018

Trinkgelder sind gesetzlich von der Einkommensteuer befreit wenn der Leistungsempfänger (Kunde, Restaurant- oder Hotelgast) für eine Arbeitsleistung freiwillig ein ortsübliches Trinkgeld gibt. Damit auch tatsächlich steuerfreies Trinkgeld vorliegt, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein: 1. Freiwilligkeit, 2. Ortsüblichkeit, 3. von dritter Seite. Freiwilligkeit liegt nur vor, wenn der Dritte, also in der Regel der Kunde oder Gast die Höhe des Trinkgeldes selbst festlegt. Legt hingegen der Arbeitgeber des Trinkgeldempfängers insbesondere mittels ausgestellter Rechnung die Höhe des Trinkgeldes fest, so fehlt die nötige Freiwilligkeit und dieses kann damit nicht steuerfrei sein. Ortsüblich ist ein Trinkgeld wenn man es im täglichen Leben gewohnt ist, dem Dienstleister ein Trinkgeld zu geben (z.B. Taxi, Kosmetik, Friseur, im Hotel –und Gastgewerbe, etc.) und die Höhe nach allgemeiner Lebenserfahrung angemessen ist. Hier zählt die Höhe des dem Einzelnen gegebenen Trinkgeldes. Von dritter Seite heißt, dass das Trinkgeld zwar im Zusammenhang mit dem Arbeitsverhältnis erfolgt, es letztlich aber außerhalb dessen stehen muss. D.h., garantiertes Trinkgeld bzw. garantierte Trinkgeldhöhen seitens des Arbeitgebers sind daher nicht steuerbefreit.

 

Tipp: Wichtig ist, dass es dem Arbeitnehmer nicht aufgrund gesetzlicher oder kollektivvertraglicher Bestimmungen verboten ist, Trinkgelder direkt anzunehmen.